Auch wenn bei einem Unternehmen gerade keine offenen Stellen ausgeschrieben sind, kann es durchaus Sinn machen, sich dort zu bewerben. Große Firmen haben in der Regel eine bestimmte Fluktuation und offene Positionen tun sich häufig kurzfristig auf. Mitarbeiter fallen wegen eines Unfalls aus, für ein spontanes, neues Projekt werden viele zusätzliche Leute benötigt oder das Unternehmen hat die Stelle schlichtweg noch nicht veröffentlicht.
Für Dich kann das Unternehmen vielleicht besonders interessant sein, da sein Standort ganz in der Nähe Deiner Wohnung ist oder Du eine spezielle Ausbildung hast, von der Du weißt, dass diese dort sehr gefragt ist. Es spricht also nichts dagegen, solchen Unternehmen eine Bewerbung zukommen zu lassen – im Gegenteil.
Welche Vorteile liegen in einer Initiativbewerbung?
Jeder Mensch ist seines Glückes Schmied. Das gilt auch bei der Berufswahl. Wenn es ein Unternehmen gibt, für das Du gerne tätig werden willst, ist eine Initiativbewerbung Deine beste Chance. Viele Personaler schätzen dabei sogar den besonderen Einsatz und die Eigenmotivation des Bewerbers. Ebenso wird es als positiv gesehen, dass Du dich genau für dieses Unternehmen entschieden hast. Eine Initiativbewerbung ist meist viel individueller als die Bewerbung auf eine ausgeschriebene Stelle.
Chancen und Risiken
Die besondere Chance liegt in der Tatsache, dass vielleicht gerade wirklich die gewünschte Stelle frei ist und man nicht einer von Hunderten von Bewerbern ist. Du hast so sehr schnell die Nase ganz vorne. Du zeigst dem Verantwortlichen, dass Du entschlossen bist und Dein Leben und die berufliche Laufbahn genau planst.
Eine weitere Chance bzw. ein Vorteil einer Blindbewerbung ist, dass Du dich nicht verbiegen musst. Oftmals orientiert man sich doch an dem Anforderungsprofil einer Stellenausschreibung und versucht, sich im besten Licht darzustellen. Wenn zum Beispiel eine ausgeprägte Teamfähigkeit gefordert ist, wird man eher mal von seinem tollen Teamgeist berichten, auch wenn man eigentlich eher ein Einzelkämpfer ist. Dies kann später zu Problemen führen. Schreibst Du hingegen eine Blindbewerbung, kannst Du dich genauso darstellen, wie Du bist – mit all Deinen wahren Stärken und Schwächen.
Das größte Risiko besteht darin, dass zu dem Zeitpunkt Deiner Bewerbung leider keine Stelle zur Verfügung steht und die Bewerbung im digitalen Nirvana untergeht. Bei großen Unternehmen flattern jeden Tag Dutzende, wenn nicht gar Hunderte Bewerbungen ein. Da kann ein Mitarbeiter im Personalbüro schon mal vergessen, welche Qualifikationen Du hast und dass Du eigentlich für die 5 Tage später offen gewordene Stelle, der beste Kandidat / die beste Kandidatin gewesen wärst.