Immer häufiger werden erste Bewerbungsgespräche per Videoschaltung durchgeführt. Das bringt viele Vorteile. Auf diese Weise können zum Beispiel mehrere Experten aus unterschiedlichen Standorten oder gar Ländern teilnehmen. Es spart möglicherweise längere Anfahrten, Zeit und Kosten.
Besonders angenehm für den Bewerber ist die Tatsache, dass er/sie sich in seiner/ihrer vertrauten Umgebung befindet und das sicher bei dem einen oder anderen viel Druck aus der Situation nimmt. Einige Dinge sind genauso wichtig wie bei herkömmlichen Bewerbungsgesprächen, andere Dinge kommen bei einem Bewerbungsgespräch online hinzu.
Es gibt übrigens zwei grobe Arten von Bewerbungsgesprächen online. Bei der einen Art werden Ihnen Fragen auf dem Bildschirm angezeigt, die Sie vor der Kamera beantworten müssen. Ihre Antwort wird aufgezeichnet und dem Personaler später zur Verfügung gestellt. Es findet also kein klassisches Gespräch statt, keine direkte Interaktion. Bei der anderen Art handelt es sich um eine Art Videokonferenz, wie Sie es auch aus dem privaten Umfeld kennen, wenn Sie mit Ihren Eltern über das Handy Video chatten.
Was ist gleich zwischen einem persönlichen und einem online Bewerbungsgespräch?
Sowohl was die Kleidung, als auch das Auftreten, die Körpersprache und den groben Ablauf des Bewerbungsgesprächs angeht, gibt es praktisch keine Unterschiede. Selbstverständlich sollten Sie sich genauso kleiden, wie Sie es auch für ein persönliches Gespräch tun würden. Auch die Körpersprache sollte offen und empfangend sein. Sitzen Sie also nicht mit verschränkten Armen vor der Kamera.
Was ist anders?
Sie sind Ihr eigener Regisseur, Kameramann, Lichttechniker, Requisiteur, Maskenbildner und Tontechniker. Als Regisseur hinterfragen Sie alle Bereiche ständig und versuchen sie noch besser zu machen. Sie fordern einfach alles von sich.
Als Kameramann stellen Sie sicher, dass die Kamera funktioniert, die Linse sauber ist und der richtige Bildausschnitt zu sehen ist. Schmutzige Wäsche im Hintergrund macht keinen guten Eindruck.
Als Lichttechniker achten Sie darauf, im richtigen Licht zu stehen. Zeigen Sie Ihr Gesicht – es sollte nicht im Schatten liegen. Vermeiden Sie starke Lichtquellen hinter sich, da das die anderen Teilnehmer stören könnte.
Als Requisiteur sind Sie für Ihre richtige Garderobe verantwortlich. Vermeiden Sie auffälligen (und funkelnden) Schmuck oder gar eine Sonnenbrille. Legen Sie Stift und Zettel bereit, um sich ggf. Notizen machen zu können. Stellen Sie ein Glas Wasser (außerhalb des Sichtbereiches der Kamera) bereit, um eine trockene Kehle zu bekämpfen.
Als Maskenbildner schauen Sie sich vor dem Termin noch einmal im Spiegel an. Sitzt das Haar, ist das Makeup nicht zu übertrieben, sind Sie als Mann ordentlich rasiert, etc.
Als Tontechniker testen Sie das Mikrofon Ihres Computers oder Laptops auf Funktion. Sie sorgen für geschlossene Fenster, um Hintergrundgeräusche zu vermeiden. Wenn Sie mit anderen zusammenleben, sollten Sie ein “Bitte nicht stören” Schild außen an Ihrer Türe anbringen.
